Im Rahmen der Verleihung des Denkmalpreises des Rheingau-Taunus-Kreises ist auch "Ein Herz für Bad Schwalbach" geehrt worden.
Der Verein erhielt eine formelle Anerkennung für "ehrenamtliches Engagement und Unterstützung bei der Erhaltung historischer und stadtbildprägender Gebäude".
Bei der Veranstaltung wurde der Verein vom Vorsitzenden des Fachbeirates, dem Architekten Michael Borhauer, vertreten.
Stand: November 2018
Theresa Schmitt, Gründungsmitglied von „Ein Herz für Bad Schwalbach“, ist von der Landesregierung geehrt worden.
Sie engagiert sich in der katholischen Gemeinde St. Elisabeth. Sie gehört der Bad Schwalbacher „Kulturvereinigung“ an. Sie fördert die „L’Opera Piccola“. Sie hilft mit einem Projekt Armen in Ungarn. Sie gilt als „Mutter der Landesgartenschau“, die sie 2008 mit beharrlichen Gesprächen bei den Stadtoberen und mit überzeugenden Argumenten bei Ministerpräsident Volker Bouffier anstieß. Deshalb gehört sie, natürlich, dem „Förderverein Landesgartenschau“ an, setzt sich während der Großveranstaltung als Gästeführerin, Brunnenfrau und in der Lichtkirche ein.
Und sie ist Gründungsmitglied des Vereins „Ein Herz für Bad Schwalbach“.
So hat Theresa Schmitt, die dieses Jahr 80 wird, mit „herausragendem Einsatz“ Stadtgeschichte geschrieben, so die CDU-Landtagsabgeordnete Petra Müller-Klepper. Und ist dafür von der Landesregierung im Februar geehrt worden.
„Da hat es die Richtige getroffen“, sagt Hans-Georg Böcher, Vorsitzender von „Ein Herz für Bad Schwalbach“. Theresa Schmitt sei „ein aufrichtiger, klarer Mensch mit einem guten Blick für das Machbare“.
Dass die Landesgartenschau machbar ist, davon war Theresa Schmitt schon vor zehn Jahren überzeugt. Sie kommt schließlich vom Fach, hat in der Hotellerie und fast zwei Jahrzehnte in der Kurverwaltung Kompetenz erworben, bevor es abwärts ging mit den Kliniken und Kuren und Hotels. Es schmerzte sie auch, dass der Kurpark in einen Dornröschenschlaf sank – schließlich hat sie noch die vollbesetzten Bänke der Kurkonzerte erlebt, gesäumt von Blumenpracht und Baumriesen.
Das ließ der engagierten Bad Schwalbacherin, die aus Baden-Württemberg stammt, keine Ruhe. „Wir brauchen die Landesgartenschau“, sagte sie Anfang des Jahres dem Lokalblatt, „weil die Stadt sonst untergeht.“
Dem Untergang Einhalt gebieten, Initialzündungen für einen Aufschwung geben – das ist die Motivation von Theresa Schmitt, die alle Möglichkeiten ausschöpfen will. Deshalb gehörte sie, vor gut zwei Jahren, zu den Gründungsmitgliedern des Vereins „Ein Herz für Bad Schwalbach“. Für Theresa Schmitt fast eine Selbstverständlichkeit: „Alles was ich möchte ist, dass es mit unserem wunderschönen Bad Schwalbach endlich aufwärts geht. Aus diesem Grund müssen neue, gute und nachhaltige Ideen unterstützt werden.“
Solche Menschen, sagte Petra Müller-Klepper bei der Ehrung für Theresa Schmitt, seien „die Seele unseres Gemeinwesens und die wichtigste Säule unserer Zivilgesellschaft“. Und Hans-Georg Böcher würdigt Theresa Schmitt als Vorbild: „Wir sind stolz, eine solche Persönlichkeit in unseren Reihen zu wissen.“
Abbildung: Landesgartenschau Bad Schwalbach 2018 GmbH
Stand: Februar 2018
Der runde Geburtstag ist zwar schon eine Weile her, trotzdem gab es jetzt nochmals einen Grund zu feiern. Anneliese Dietl, langjähriges Mitglied von "Ein Herz für Bad Schwalbach", hatte voriges Jahr Freunde und Bekannte zu ihrem 80. aufgefordert, auf Geschenke zu verzichten. Stattdessen sollten sie, so Anneliese Dietls Bitte, für „Ein Herz für Bad Schwalbach“ spenden. 1060 Euro kamen so zusammen - dafür bedankten sich Vorstand Hans-Georg Böcher und Schatzmeisterin Heike Behr jetzt mit einem opulenten Blumenstrauß. Böcher: „Eine großherzige Aktion von Frau Dietl. Unser Dank gilt auch allen Einzelspendern, die damit zum Erfolg unserer Arbeit beigetragen haben.“
Stand: Februar 2019
Es ist eine Vision, aber eine sehr konkrete: Frank Kreuzberger, Geschäftsführer der Centra Immobilien GmbH, hat vor einiger Zeit im Bad Schwalbacher Magistrat ein weiteres Projekt vorgestellt - ein Kunsthaus für die Stadt. Mit Ausstellungen, Kunsttherapeuten, Kunst für Kinder und Café soll ein zentraler Treffpunkt zum Wohlfühlen dort entstehen, wo früher eine Kioskruine den Gummibahnhof verschandelte.
"Unser Dritter Ort" - so nennt Kreuzberger seinen Plan und folgt damit einem Begriff aus der Soziologie: So wie der Mensch einen Ersten Ort, das Zuhause, und einen Zweiten Ort, den Arbeitsplatz, braucht, so muss er einen dritten Ort als Raum für Begegnungen, soziales Leben, Kreativität und Erholung finden. Das können Museen oder Theater sein, Bibliotheken oder Parks, auch Restaurants und Kneipen - sogenannte "gathering places" eben, ohne die nach Erkenntnis der Soziologen das Zusammenleben in einer Gesellschaft gestört wäre.
Das spiegelt sich sogar, so zitierte bei der letzten Mitgliederversammlung von "Ein Herz für Bad Schwalbach" Centra-Senior Bruno Kreuzberger, in einem Leitsatz aus der biblischen Geschichte wider, den Jeremias den Kindern Israels nach Rückkehr aus der babylonischen Gefangenschaft mitgab: "Suchet der Stadt Bestes, dahin ich euch habe lassen wegführen, und betet für sie zum Herrn; denn wenn's ihr wohl geht, so geht's auch euch wohl."
Entwürfe für diesen Ort der Inspiration existieren bereits. Nun werden Gleichgesinnte gesucht, die sich zusammen mit Kreuzberger und dem Unternehmen Centra, Firmenmitglied bei "Ein Herz für Bad Schwalbach", für die Umsetzung engagieren. Der Aar-Bote berichtete am 6. April ausführlich über das Kunsthaus.
„Ein Herz für Bad Schwalbach“ zu Gast im Sanierungsobjekt Eden Parc – Letzte Arbeiten vor der Eröffnung zur Landesgartenschau – Bereits 600 Buchungen
Kabeltrommeln, Berge von Säcken mit Fliesenkleber und Füllmasse, Bretter, Kartons, Sackkarren, Farbeimer, Plastiktüten. Aus der offenen Deckenverschalung hängen aus einem heillosen Gewirr von Rohren und Leitungen Dutzende offene Kabelenden ins Entrée. Auf dem runden Glasregal über der Bar steht noch eine leere Magnumflasche Chateau de Francs „Les Cerisiers“, Jahrgang 2000 - Reminiszenz an Festlichkeiten in nobleren Zeiten. Überall Staub, Staub, Staub. Und von oben funkelt der berühmte Lüster, als sei nichts gewesen.
Das ist die Szenerie im Sanierungsobjekt Hotel Eden Parc, durch die Anfang März über 30 Mitglieder und Freunde des Vereins „Ein Herz für Bad Schwalbach“ stapfen. Skepsis steht in fast allen Gesichtern, als Hoteldirektorin Doris Lübbering, seit Oktober auf ihrem Posten, Zuversicht verströmt.
Ja, doch, zur Landesgartenschau in wenigen Wochen werde man nach langen Jahren des Still- und Leerstandes den Betrieb aufnehmen, daran gebe es keine Zweifel. Mit 46 Zimmern wolle man an den Start gehen. „Mitte April werden wir die ersten Gäste begrüßen“, sagt Lübbering, rund 600 Buchungen lägen bereits vor: „Wir werden das Ding rocken, wir schaffen das.“
Ein Aber gibt es dann doch, Lübbering: „Wir werden nicht als Vier-Sterne-Hotel starten. Das alte Eden Parc wird es nicht mehr geben. Es wird ein neues Eden Parc geben.“ Ein Tagungshotel für kleinere Meetings – das ist das Konzept für den Anfang. Aber auch Bad Schwalbachern und Besuchern der Gartenschau wird, um im Bild zu bleiben, ein bunter Strauß von Leistungen geboten.
Viele Fragen der Vereinsmitglieder, in deren Namen sich Vorstand Hans-Georg Böcher bedankte, kreisten um den legendären Blauen Salon, die Außenterrasse und das Schwimmbad mit Wellnessbereich. Doris Lübbering, die „Ein Herz für Bad Schwalbach“ zur Führung eingeladen hatte, erläuterte dazu detailliert die Pläne.
Der Blaue Salon wird erhalten, sicherte sie zu. Und die Terrasse wird zwar erst nach der Landesgartenschau komplett saniert, jetzt aber schon einmal grundgereinigt und mit Sonnenschirmen bestückt. Bei Kaffee und Kuchen können die Gäste dann ihren Blick über Weinbrunnenpavillon, Kurpark und neue Blütenpracht schweifen lassen.
Ein „Superfrühstück“, so Lübbering, soll das Restaurant anbieten, außerdem eine kleine Karte. Die große Küche kann erst später saniert werden, dafür werden eine Kaffeestation und eine kleine Showküche aufgebaut. Und die Bar (unten, mit Altbeständen) lädt wieder zu gepflegten Drinks. Dafür ist Lübbering und ihrer Mannschaft ein Coup gelungen: Sie fanden für die Restaurierung einen besonderen Fachmann – nämlich den, der die Bar vor Jahrzehnten gebaut hatte. Auch die Biersorte steht schon fest: Es wird „Radeberger“ geben.
Der Weg zu all dem war bestückt mit Hindernissen, bösen Überraschungen, mit Unrat und Müll. Architekt Karl-Fred Siegmund vom Bad Sodener Planungsbüro PS, seit Juli 2017 im Team, kann so schnell gar nicht alle Altlasten aufzählen.
Brandschutz, Sicherheit, Elektrik waren die großen Brocken. Die Gussrohre aus den dreißiger Jahren „waren alle oben durchgerostet, da ist das Wasser im offenen Gerinne durch die Decken gelaufen“, berichtet Siegmund den Besuchern. Bakteriologen vom Institut Fresenius wurden auf der Suche nach Legionellen fündig, Siegmund: „Wir haben kurzerhand das ganze Wassersystem erneuert.“
Zwischen beinlosen Stühlen und defekten Kühlschränken, einem alten Forellenbecken und containerweise Sperrmüll im Keller stießen Handwerker und Planer auch auf kuriose Fundstücke. Ein Dreißigliter-Fass mit "Licher"-Bier stand noch da. Und eine Magnumflasche des Oestricher Edelrieslings „Geheimrat J“ war, so Lübbering, einmal „das Fundstück des Tages“.
Soweit es geht, will Siegmund die Elemente des an die Bauhaus-Architektur angelehnten "Internationalen Stils" erhalten oder wiederherstellen. Farben, Formen der Beschläge, Licht sollen zur alten Einfachheit zurückfinden, bauhausfremde Teile wie der Lüster oder der schwarze Marmor aber als später hinzugefügte Teile des Hotelstils erhalten werden. Dem hat auch die Behörde für Denkmalschutz zugestimmt.
Rund 3,5 Millionen Euro ließ der Investor, das deutsch-chinesische Unternehmen ADC, für den ersten Abschnitt bereits verbauen. Weitere 4 Millionen Euro werden dann, so Siegmund, bis Frühjahr 2019 hinzukommen. Dann sollen auch Pool und Wellnessbereich wieder in Betrieb gehen.
Die Zeit ist knapp, viel Arbeit liegt noch vor dem Team aus Doris Lübbering, Karl-Fred Siegmund, dem Frankfurter Hotelentwickler Peter Schuffenhauer und all den Handwerkern und Lieferanten. Doch Lübbering und Siegmund zeigen sich geradezu auffallend gelassen.
Auf die scherzhafte Frage aus der Mitte der Besucher, mit welchen Medikamenten sie ihre Ruhe denn sicherstellen, antwortet Lübbering augenzwinkernd: „Alles Hypnose.“ Und Siegmund, der schon viele Großprojekte und auch Hotelsanierungen gestemmt hat, ergänzt: „Ich habe sehr breite Schultern."
Nun hoffen beide, dass viele Bad Schwalbacher bald auch ein Herz für das Eden Parc haben werden. Wieder.
"Ein Herz für Bad Schwalbach" ist am 8.März um 17 Uhr zu Gast im "Eden Parc"
Mit großen Schritten naht die Landesgartenschau, und manchen treibt die bange Frage um, ob das Alles noch rechtzeitig fertig werden kann.
Keine andere Immobilie ist so nachhaltig mit dem Gelingen der Schau verknüpft wie das denkmalgeschützte Hotel „Eden Parc“. Dort sollen 46 Zimmer und die Bar fertig werden…. Doch was geschieht mit der Außenterrasse? Und wie ist der Sanierungsstand des Gebäudes generell?
Diese und andere Fragen können wir nun persönlich an die Verantwortlichen stellen. Am Donnerstag, dem 8. März, sind wir ab 17 Uhr eingeladen, an einer Führung teilzunehmen. Es wird die Direktorin des Hotels, Doris Lübbering, ebenso anwesend sein wie ihr Kollege Zhiyong Zhang, der den chinesischen Investor ADC GmbH vertritt.
Beide stehen uns für ein Gespräch zur Verfügung, an dem sicher auch Presse teilnehmen wird.
Wir kümmern uns – und Sie sind dabei! Machen Sie ruhig Werbung für den Termin....
Kirchstraße 1/Ecke Brunnenstraße heute, Entwurf für die Sanierung (Harald Kollek)
In die Brunnenstraße, einst gute Stube der Stadt, kehrt neues Leben ein. Gleich mehrere Investoren wollen für Sanierungen, Ladengeschäfte und Gastronomie sorgen. Und auch die Kunst soll wieder Einzug halten.
Blinde Fensterscheiben, leerstehende Geschäfte, verwaiste Häuser, bröckelnde historische Fassaden: Seit Jahren schon beherrscht dieses deprimierende Bild einen Teil der Brunnenstraße, die einst in der ganzen Länge ihre internationalen Gäste zum Flanieren, Shoppen und Einkehren lud.
Um dem traurigen Ambiente abzuhelfen, haben lokale und externe Investoren unabhängig voneinander gleich mehrere neue Projekte in Angriff genommen. Sie hoffen nicht nur auf Förderung durch Mittel aus dem Anreizprogramm Stadtsanieren, des Landes Hessen und des Denkmalschutzes. Es geht ihnen darum, einen Beitrag zu leisten, um Bad Schwalbach wieder ansehnlicher und attraktiver zu machen.
Diesem Ziel hat sich der Verein „Ein Herz für Bad Schwalbach“ verpflichtet, aus dessen Mitgliedschaft heraus sich derzeit viele Ansätze für Sanierungen entwickeln.
Beispielsweise hat nun das frühere „Kaiserliche Posthaus zum Rappen“ den Besitzer gewechselt (Brunnenstraße 47). Es soll unter dem einst als Hotelname geführten Begriff „Wiener Hof“ durchgängig saniert werden. Nach Informationen des Vereins sieht das Konzept den Austausch von Fenstern, die Erneuerung der Schaufenster und Ladeneingangstüren, die Sanierung der beiden Ladengeschäfte, die Ausbesserung des Außenputzes sowie die Erneuerung des Konsol- und Dachgesimses, der gusseisernen Säulen, der Fenstergesimse und der Farbgestaltung vor. Hinzu kommt die komplette Erneuerung des maroden Sockels in Rotsandstein.
Wichtig ist, dass ein starkes Netzwerk die Hausbesitzer verbindet und über die Sanierungs-Ansätze informiert, um Aufbruchsstimmung zu verbreiten. Darüber hinaus setzt sich der erst seit knapp zwei Jahren bestehende Verein „Ein Herz für Bad Schwalbach“ auch durch direkte Vergabe von Finanzmitteln und Beratungsleistungen für die Erneuerung der Kernstadt ein. Kurz vor dem Abschluss steht bereits die umfassende Fassadensanierung des Juweliergeschäfts Haser (Brunnenstraße 35) für die der historische Prunkbalkon seine alte Brüstung und das Erdgeschoss die gliedernden Pfeiler samt Kapitellen zurück erhalten hat. Die Sockelzone aus massivem Basaltgestein und die Anbringung maßgefertigter Fallarm-Markisen über den Schaufenstern, die in dieser Form auf historischen Aufnahmen zu finden waren, werden in Kürze die Maßnahme abrunden.
Wenige Hausnummern weiter wird das ehemalige „House Albert“ ebenfalls mit Zuschüssen des Vereins saniert (Brunnenstraße 23). Hier sollen im März die (noch dunklen) Fenster einheitlich als weiße Stulpfenster (Echtholz) ausgewechselt werden. Der Laden erhielt bereits neue Fenster mit profilierter Kämpfersprosse. Die störende Blechbedachung wurde entfernt, und ein neues Farbkonzept in kühlen Farbtönen wurde entwickelt, für das die Fachwerkfarbe auf ein helles Grau wechseln wird.
Doch damit nicht genug: Schon wurden im Februar zwei weitere Projekte im Fachbeirat des Vereins erörtert, in dem namhafte Architekten und Denkmalschützer vertreten sind.
So haben Frank Kreuzberger, Geschäftsführer des ortsansässigen Unternehmens Centra Immobilien GmbH, und seine Frau das Haus Kirchstraße 1/Ecke Brunnenstraße erworben. Vor dem klassizistischen Haupthaus hatte früher in einem Anbau eine Metzgerei ihren Betrieb, später zog dort eine Eisdiele ein. Nach den Worten von Kreuzberger soll in dem Komplex ein neuer gastronomischer Betrieb eröffnen, am Konzept wird derzeit noch gearbeitet.
Für Frank Kreuzberger ist es ebenso wie für Centra-Seniorchef Bruno Kreuzberger eine Herzensangelegenheit, sich „für den Aufschwung und die Modernisierung der traditionellen Kurstadt Bad Schwalbach“ zu engagieren. Das hat das Unternehmen, das dem Verein „Ein Herz für Bad Schwalbach“ und auch dessen Fachbeirat angehört, mit zahlreichen Vorhaben bereits eindrucksvoll bewiesen, zuletzt mit der Sanierung des sechsstöckigen Schwesternheims Parkblick 1 – es bietet nun Mietwohnungen für Senioren.
Hans-Georg Böcher, der Vorsitzende von „Ein Herz für Bad Schwalbach“, ist begeistert („Da haben wir jetzt einen regelrechten Lauf“), dass sich nun gleich mehrere Investoren auf die Brunnenstraße konzentrieren. Böcher: „Dort schlug schließlich einst das Herz der Kernstadt. Wenn hier neues Leben einkehrt, dann strahlt das sofort auf die ganze Stadt aus.“
Denn für ein weiteres Projekt, bekannt als „Altes Rathaus“, „Post-Hotel“ oder „Quellenhof“, engagiert sich der Eigner und Münchner Rechtsanwalt Florian Hirschmann. Er hat bei „Ein Herz für Bad Schwalbach“ angefragt, inwieweit der Verein eine geplante Sanierung der Fassaden unterstützen kann. Eine finanzielle Förderung wurde bereits zugesagt. Und der dem Verein angehörende Architekt Harald Kollek hat, wie im Fall Kirchstraße 1, bereits erste Vorschläge zur Gestaltung unterbreitet. Im Gespräch ist unter anderem, die frühere „Rustika“-Fassade des 1892 erbauten Hauses wiederherzustellen. Eine solche („rustifizierte“) Nachahmung einer massiven Steinquader-Wand durch Feinputz-Technik ist eine kostspielige Handarbeit, die nur von wenigen versierten Fachbetrieben ausgeführt werden kann.
Neben neuer Gastronomie und Ladengeschäften soll die Brunnenstraße zudem auch wieder einen Treffpunkt für Kunstsinnige erhalten. Ein engagierter Bad Schwalbacher hat dort einen Teilbesitz erworben, um eine Galerie zu eröffnen. Zu dem Projekt, das rein privat finanziert wird, möchte der Investor allerdings noch keine Details nennen.
Stand: Februar 2018
Alte Post (um 1900), Entwurf für die Sanierung (Harald Kollek)
Der "Wiener Hof" früher und heute
Bereits zum zweiten Mal präsentierte sich "Ein Herz für Bad Schwalbach e.V." auf dem Weihnachtsmarkt am Weinbrunnen. Am Infostand im Weinbrunnen-Pavillon führten Vorstand und Mitglieder zwei Tage lang am 9. und 10. Dezember zahlreiche Dialoge mit Interessierten, darunter einige Neu-Bad Schwalbacher - sie informierten sich vor allem über die Aktionen, mit denen Stadtbild und Stadtleben verbessert werden können. In Text und Bild konnten die Besucher alles über die Projekte des Vereins in der Brunnenstraße und über künftige Vorhaben erfahren. Der neue Flyer mit allen Infos über Ziele, Projekte und Mitgliedschaft kam bei den Gesprächspartnern gut an.
11. Dezember 2017
Umfassend können sich Besucher des Weihnachtsmarktes vom 9. bis 10. Dezember rund um den Weinbrunnen am Stand von „Ein Herz für Bad Schwalbach e.V.“ über die Verschönerung der Kernstadt informieren.
Mit zahlreichen Fotos dokumentieren wir dort zum Beispiel, was wir bei unserem zentralen Projekt schon geschafft haben und wie es weitergeht: Die Sanierung der historischen Fassade des Hauses Brunnenstraße 35 mit Pfeilern, Kapitellen, Prunkbalkon und Fenstern steht bald vor der Vollendung.
Mit zahlreichen Charts in Wort und Bild berichten wir außerdem über die Arbeit unseres Vereins, gegliedert in vier Themensäulen: Ziele, Projekte, Website und Dialog.
Am Stand ist außerdem unser brandneuer Flyer zu haben, der es leichtmacht, Mitglied zu werden oder zu spenden. Denn Spenden brauchen wir nach dem erheblichen Aufwand für das Projekt Brunnenstraße 35, um die nächsten Vorhaben zur Verschönerung des historischen Stadtkerns zu verwirklichen, unter anderem am Haus Brunnenstraße 23.
Während der Standzeiten am Samstag, den 9. Dezember, von 14 bis 21 Uhr und am Sonntag, den 10. Dezember, von 11 bis 19 Uhr freuen sich Vorstand und Mitglieder auf Gespräche mit allen, die ein Herz für Bad Schwalbach haben. Wir sind gespannt auf Anregungen und den Austausch von Ideen.
Sie finden unseren Stand direkt im Pavillon des Weinbrunnens - also im Warmen. Das regt vielleicht zu noch intensiveren Gesprächen an...
23. November 2017
Uwe Pillgramm hat ein ausgefallenes Hobby: Er päppelt alte Häuser auf
Das über 300 Jahre alte Pfarrhaus in der Adolfstraße, das nach rund 20 Jahren Leerstand ein verfallender Schandfleck war, hat eine neue Fassade und neuen Putz, neue Fenster und eine neue Statik erhalten. Auf Vermittlung von Hans-Georg Böcher, Vorsitzender von „Ein Herz für Bad Schwalbach e.V.“, konnten Mitglieder des Vereins und interessierte Bad Schwalbacher Ende Oktober das Objekt besichtigen.
Rund 30 Besuchern stand der Wiesbadener Investor Uwe Pillgramm Rede und Antwort. Er berichtete ihnen über das desaströse Objekt, das er seit März saniert. Schätze fand er nicht zwischen den zerbröselnden Mauern, auch keine Leichen, wie manche Bad Schwalbacher gemutmaßt hatten. Wohl aber Berge von Unrat, Reste alkoholseliger Gelage, einen „ausgetrockneten Bussard“, der sich im Haus verfangen hatte, und acht Fässer mit je 100 Litern Altöl im Hof unter einem Scheunendach, das kaum noch feste Stützen hatte.
„Der hat aber Mut, so etwas anzupacken“, kommentierte ein fachkundiger Architekt unter den Zuhörern. Den hat Pillgramm. Er ist nicht nur versiert im Bau- und Immobiliengeschäft, sondern auch erfolgreicher Kampfsportler: 2011 wurde er deutscher Meister im Taekwon-Do, zu dessen geistigen Grundlagen eiserner Wille gehört. Wir haben ihn gefragt, was ihn an diesem Objekt fasziniert hat.
Herr Pillgramm, was treibt Sie an, solch ein desaströses Haus zu retten?
Pillgramm: Ich bin Privatier und das ist ein Hobby von mir.
Ein sehr teures Hobby....
Pillgramm: ...mit dem ich in der Tat nicht unbedingt und nicht in erster Linie ökonomische Ziele verfolge. Ich versuche, Häuser zu renovieren, die später vermietet werden können und auch zu steuerlicher Abschreibung taugen.
Wie viele Objekte haben Sie auf diese Weise schon saniert?
Pillgramm: So um die 20. Zum Beispiel in Wiesbaden, Oppenheim oder Kirchheim-Bolanden. Mir macht das halt Spaß.
Und was hat Sie an dem Bad Schwalbacher Pfarrhaus gereizt?
Pillgramm: Der schlechte Zustand des Gebäudes, da muss man viel tun, neue Lösungswege ersinnen, kreativ sein. Ich habe ein Inserat gesehen und es für 200 000 Euro gekauft. Das scheint mir angemessen. Erst später habe ich erfahren, dass es sogar mal zu verschenken gewesen wäre.
Und was müssen Sie für die Sanierung investieren?
Pillgramm: So um die 300 000 bis 350 000 Euro. Jetzt treiben wir den Innenausbau voran, die äußere Gestalt ist weitgehend fertig. Nach Beendigung hoffe ich, es vielleicht an gewerbliche Nutzer zu vermieten, als Praxisräume für Anwälte zum Beispiel, oder an Institutionen und Organisationen.
Mit Ihrem Hobby haben Sie zur Verbesserung des Stadtbildes erheblich beigetragen. Würden Sie noch weitere Objekte in Bad Schwalbach reizen?
Pillgramm: Jetzt stellen wir erst einmal das Pfarrhaus fertig. Wir haben hier aber gute Erfahrungen gemacht mit der Stadt und den Behörden, so etwas überträgt sich auf das jeweils nächste Projekt. Ein etwas größeres Objekt wäre natürlich schön, die Investitionen für das kleine Pfarrhaus sind im Verhältnis recht aufwendig.
(Stand: 30. Oktober 2017)
Links: Böcher, Pilgramm, Pfarrhaus-Besucher. Mitte: Vorderfront. Rechts: Rückfront